Hammer-Beats und tolle Soli, Schwetzinger Zeitung 07.11.2011

von Mad Zeppelin
in Presse

"... in einem harten, groovigen Sound, der selbst das traditionell etwas bewegungsfaule Hockenheimer Publikum in Wallung brachte - manche gar so sehr, dass sie sich eine richtige Tanzorgie lieferten. ..."

Pumpwerk: Mainzer Hard-Rocker Mad Zeppelin fliegen exakt in der Spur von Led Zeppelin

Große Musik, wilde Gesten und die unerschütterliche Garantie für eine grandiose Party mischten am Freitagabend die Mainzer Hard-Rocker Mad Zeppelin in bewährter Manier zu einem furiosen Cocktail, der die Fans, die das Kulturzentrum "Pumpwerk" zum Zittern brachten, von der ersten bis zur letzten Minute des ein Jahr lang erwarteten Konzerts begeisterte.
Die Formation um Leader Michael Dorp, der seinem großen Vorbild Robert Plant allenfalls noch in den "Order of the British Empire" folgen muss, wohin der Kult-Insulaner 2009 als Commander erhoben wurde, konzentriert sich bei ihren Konzerten auf einen möglichst authentischen Sound und serviert entsprechend Rock'n'Roll mit dirty angemischtem Rhythm and Blues und Folkeinflüssen - eben genau die geheime Rezeptur, die in den 1970er-Jahren den kometenhaften Aufstieg der Briten Robert Plant, Jimmy Page, John Paul Jones und John Bonham zu einer der bekanntesten und erfolgreichsten Rockbands ermöglichte und bis heute immer neue Fans anzieht.

Für junge Fans eine Offenbarung

Im Fachblatt "Rolling Stone" wurde 2006 vermeldet, dass Led Zeppelin trotz ihrer Auflösung nach dem tragischen Tod des Schlagzeugers Bonham 1980 in den Jahren zwischen 1990 und 2006 weitere 20 Millionen Alben verkauft haben - vorrangig an junge Fans, die die Wegbereiter des Hardrock und Heavy Metal niemals live gehört haben.
Gerade für sie ist Mad Zeppelin wie eine Offenbarung: Drummer Volker Brecher bringt die hämmernden Beats, die das Rückgrat des ganzen Abends bilden, ebenso wie seine grandiosen Soli auf einem Vistalite Acryl-Schlagzeug. Gitarrist Ralph Glodek greift für die zahllosen wirklich teuflischen Gitarren-Soli zum Doppelhals, und vor allem Michael Dorp selbst verleiht dem insgesamt verblüffend vorbildgetreuen Sound den letzten Schliff zur Perfektion.
Abgerundet wird das Ganze von den durchdringenden Bassläufen Christian Ludwigs und den etwas dezenten, nebulösen Keys Thomas Blums. So wird jeder Auftritt Mad Zeppelins zu einer Zeitreise in Tage, in denen Musik noch Charakter hatte und nicht durch die Weichspüler des Mainstreams musste, um erfolgreich zu sein.
Im aktuellen Programm gab's neben den ganz großen Hymnen wie dem unausweichlichen "Stairway to Heaven", "Whole Lotta Love", "The Song Remains The Same" und dem "Rain Song" aus allen Zeiten der Zeppelins auf die Ohren: in einem harten, groovigen Sound, der selbst das traditionell etwas bewegungsfaule Hockenheimer Publikum in Wallung brachte - manche gar so sehr, dass sie sich eine richtige Tanzorgie lieferten.
Viel mehr als das war aber für alle "Party" angesagt: "Geile Mucke wie früher", wie es ein Besucher kommentierte, und das bis in die Nacht - kann man ein größeres Lob bekommen?

Schwetzinger Zeitung, Matthias H. Werner 07.11.2011